In 30 Tagen Zeichnen lernen – Tag 2 & 3

Auch gestern und heute habe ich wieder meine Übungen aus dem Buch “You Can Draw in 30 Days” absolviert. Dabei bin ich schon auf die ersten Schwierigkeiten gestoßen. Erst jetzt ist mir so richtig klargeworden, wie viel “dreidimensionales” Denken eigentlich zum Zeichnen gehört. Für mich war dieses Handwerk immer eher zweidimensional – stimmt aber nur insofern, dass die Zeichnung selbst zweidimensional ist. Im Hintergrund läuft einiges an dreidimensionaler Gehirnarbeit ab, die man als bloßer Betrachter eines Bildes häufig gar nicht bemerkt. Ähntlich wie bei einem Foto, nur dass man hier kein Gerät hat, dass einem die Arbeit abnimmt. Da habe ich definitiv noch einiges zu verbessern, obwohl ich mich darin (räumliches Vorstellungsvermögen) eigentlich immer für ganz passabel hielt. Ist dann wohl eine “unbewusste Inkompetenz”, und das sind “bekanntermaßen” (wenn man sich für sowas interessiert) die schlimmsten. Also hoffe ich, dass sie sich nun von der “bewussten Inkompetenz” irgendwann zur “unbewussten Kompetenz”, also der Königsklasse der Kompetenzen, wird.

Was heißt hier hoffen? Ich werde unablässig daran arbeiten! 🙂 Denn auch wenn mich die Ergebnisse von Ta 2 & 3 nicht so sehr überzeugen wie noch an Tag 1, bin ich immer noch mehr als nur hochmotiviert.

Auf ein Wort zum Profilbild

Nach einigem Überlegen habe mich nun dazu entschlossen, dass mein noch fehlendes Profilbild schon bald etwas Selbstgezeichnetes sein wird. Das ist am Anfang vielleicht etwas peinlich, motiviert aber auf jeden Fall zum Weitermachen: Je mehr die Zeichenfähigkeiten voranschreiten, desto “schöner” kann man sich auch im Netz präsentieren. 😉

Auch zum Erlernen künstlerischer Grundfähigkeiten braucht man Motivation

Eins ist schließlich klar: Motivation muss man haben, um bei Herausforderungen wie dem Erlernen einer neuen Fähigkeit auch dranzubleiben, wenn es schwieriger wird. Eine Durststrecke taucht früher oder später immer auf: Man bekommt dieses oder jene “einfache” Motiv einfach nicht vernünftig hin oder hat eine tolle Szene im Kopf, die man z. B. aufgrund noch fehlender Anatomiekenntnisse nicht aufs Papier bringen kann. Gerade dann sollte man aber dranbleiben – denn hier liegt der Hase im Pfeffer. Viele Menschen scheitern nicht, weil sie ihr Ziel tatsächlich nicht erreichen können, sondern weil sie vorher aufgeben.

Habe das natürlich bereits am eigenen Leib erfahren, aber auch schon im Fernsehen gesehen: Während einer ultraharten Grundausbildung für militärische Spezialeinheiten (“Hell Week”, u. a. wird in fünf Tagen insgesamt nur einige Stunden geschlafen) gehen die Ausbilder irgendwann dazu über, die Kandidaten zum Aufgeben überreden zu wollen. “Komm doch aus dem kalten Wasser, in meinem Zelt gibt es warmen Kakao. Es ist keine Schande, aufzugeben!”, flüstern sie. Hintergrund: Das Militär will nur diejenigen in seine Spezialeinheit lassen, die nicht nur körperlich fit, sondern auch mental nicht zu brechen sind. Wenn ich es richtig verstanden haben, dürfen die Kakaoschlürfer übrigens dann nie wieder beim Training antreten.

Und was hat das Militärtraining jetzt mit der Kunst zu tun?

Auch wenn ich mich fürs Militär grundsätzlich eigentlich nicht begeistern kann (in einer friedlichen Welt könnte man mit diesem Geld soviel Sinnvolleres anfangen!), fand ich das psychologisch sehr interessant. Wieviel hätte man wohl schon erreichen können, wenn Aufgeben nie eine Option gewesen wäre? Wieviel wird man in Zukunft noch erreichen können, indem man einfach niemals aufgibt? Vielleicht finde ich oder ein Leser dieses Blogs es ja bald heraus – was für Hürden das Leben uns auch immer in den Weg stellt.

In 30 Tagen Zeichnen lernen – Tag 1

Heute habe ich also den ersten Tag des Buches “You Can Draw In 30 Days” von Mark Kistler absolviert, das heute bereits in der Post war. Das erste Kapitel war auch ohne tiefergehende Englischkenntnisse recht gut verständlich. Beim Zeichnen geht es nun einmal vor allem um Bilder, und diese sind mehr als reichlich vorhanden.

Ich habe erfolgreich mit Bleistiftstrichen eine Kugel aufs Papier gezeichnet und mir dabei Gedanken um die Position der Lichtquellen gemacht, die sie beleuchten. Ein Konzept, das wohl auch im weiteren Verlauf noch eine größere Rolle spielen wird. Stark beleuchtete Regionen werden in helleren Grautönen dargestellt als im Schatten liegende Regionen. Macht man dies richtig, so erzeugt man einen dreidimensionalen Eindruck und die Kugel wirkt “echt”. Ich muss zugeben, dass bei dieser relativ simplen Übung bereits einiges gelernt habe und bin gespannt auf den zweiten Tag. Wenn das im Kunstunterricht in der Schule auch drankam, muss ich es damals verpasst haben.

Meine Werke (heute: mehrere Kugeln, verstreut über einige DINA4-Blätter) sind noch nicht so interessant, dass sich das tägliche Hochladen lohnen würde. Ich werde sie deshalb wahrscheinlich nach einigen Tagen mit den Ergebnissen anderer Übungen in einem gesonderten Beitrag präsentieren – vorläufiges Resümee inklusive.

Zeichnen lernen in 30 Tagen?!

Bei meiner weiteren Suche nach Lehrmaterial bin ich heute über das Buch “You Can Draw in 30 Days” und die zugehörigen Videos von Mark Kistler gestolpert. Das Versprechen klingt auf den ersten Blick zu schön, um wahr zu sein: Investiere einen Monat lang jeden Tag ein wenig Zeit in das Zeichnen, und nach 30 Tagen wirst du bereits ganz passable Personen und Gegenstände aufs Papier bekommen.

Auch wenn ich momentan nicht so richtig daran glauben kann, bin ich bereit es zu versuchen – denn immerhin haben seiner eigenen Aussage nach einige von Mark Kistlers früheren Studenten anscheinend unter anderem am Animationsfilm “Kung Fu Panda” mitgearbeitet. Ich habe diese Aussage nicht wirklich nachprüfen können, aber sein im ersten Eindruck sehr motivierender Lehrstil und  seine Zeichnungen zeigen mir wenigstens, dass er wahrscheinlich kein “Schlangenöl” verkauft. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt. 🙂

Morgen beginnt die 30-Tage-Challenge also mit Tag 1. Sobald ich eine Kamera oder einen Scanner auftreiben kann, werde ich auch beginnen, meine Werke hier hochzuladen. Das wird anfangs zwar nicht schön werden, aber für Euch und mich sicherlich interessant. 😉

Mark Kistlers Videos auf Youtube

Mark Kistlers Buch auf Amazon.de

Zeichnen oder Malen – wo liegt eigentlich der Unterschied?

Viele Einsteiger, die das Zeichnen lernen, verwechseln anfangs noch Zeichnen und Malen und verwenden die beiden Begriff weitgehend synonym. Ich bin da keine Ausnahme. Aber ich lerne ja gern dazu. Da mir nicht unbedingt bewusst war, was eigentlich genau die eine Technik von der anderen unterscheidet, habe ich im Netz ein wenig dazu recherchiert. Das Ergebnis ist durchaus erstaunlich – wenn man sich für die Materie interessiert. 🙂

Malerei oder Zeichnung – eine bloße Frage des Geschmacks?

So ist es  in der heutigen Praxis tatsächlich nicht immer möglich, Zeichnung und Malerei klar voneinander zu trennen. Früher war das tatsächlich anders. Aber von Anfang an. Klare Kriterien, die ein künstlerisches Bildwerk zur Zeichnung machen, sind eine einfarbige Gestaltung und eine Fokussierung auf die Umrisse des dargestellten Objekts. Charakteristisch fürs Zeichnen ist weiterhin die Verwendung von Linien, während bei der Malerei häufig detailierte Flächendetails ausgearbeitet werden. Bei Zeichnungen beschränkt man sich hingegen häufig darauf, die Oberflächen anzudeuten oder auf entsprechende Schattierungen, die der Fantasie des Betrachters auf die Sprünge helfen sollen. Man könnte als Laie also vielleicht zunächst denken. dass die Malerei realistischer darstellt als das Zeichnen. Dies ist allerdings nicht zwingend der Fall. Jeder kennt sicherlich die Porträtzeichner, die in Fußgängerzonen oder neuerdings auch auf Youtube in Windeseile mithilfe von bloßen Bleistiftstrichen Zeichnungen erstellen, die beinahe schon als Schwarz-Weiß-Fotografie der jeweiligen Person durchgehen könnten. Auch alte technische Zeichnungen von Leonardo da Vinci sind häufig realistischer als so manches Gemälde..

Pinsel oder Bleifstift: Kann es so einfach sein?

Ein anderes mögliches Kriterium ist das verwendete Zeichen- bzw. Malwerkzeug: Auch die meisten Laien verbinden den Pinsel intuitiv wohl eher mit der Malerei, während sie bei Werkzeugen wie Bleifstiften eher an eine Zeichnung denken. Dies deckt sich auch mit der Beobachtung, dass in Zeichnungen mehr mit Strichen und weniger ausgiebig an der Gestaltung von Flächen gearbeitet wird als in der Malerei, denn Pinsel sind nun einmal besser zum Ausfüllen von Flächen geeignet als Bleistifte oder anderes typisches Zeichenwerkzeug. Außerdem lassen sich die verwendeten Farben z. B. in der Ölmalerei oder auch bei der Arbeit an Aquarellen mit Pinseln zu neuen Farbtönen kombinieren. Diese  galt lange Zeit als klares Kriterium, das ein Werk zur Malerei macht. Allerdings ist auch dieser Aspekt heutzutage nicht mehr so klar – immerhin gibt es auch (oft alkoholbasierte und teure) Filzstifte zur Colorierung von Comiczeichnungen oder Manga-Charakteren, bei denen sich die Farben miteinander vermischen lassen. Während also früher höchstens einige wenige “reine” Farbtöne zur Gestaltung von Zeichnungen verwendet werden durften, ist dies in unserer Zeit nicht mehr so klar geregelt.

Natürlich gibt es genügend Fälle, in denen eine Zeichnung durch die überwiegende einfarbige Gestaltung durch Striche und Linien relativ einfach als solche zu erkennen ist. Genauso gibt es aber auch eine “Grauzone” oder einen Übergangsbereich, in dem nicht mehr klar zwischen Malerei und Zeichnung unterschieden werden kann. Wer meint, die Grenze hier immer völlig klar ziehen zu können, ist entweder ein absoluter Experte – oder hält sich wenigstens für einen. 😉

Muss ein Einsteiger Zeichnen und Malen klar unterscheiden können?

Persönlich denke ich nach diesem kurzen Ausflug, dass der Unterschied zwischen Malerei und Zeichnung nicht so bedeutend ist, dass man sich gerade als Anfänger allzu sehr den Kopf darüber zerbrechen sollte. Lieber sollte man sich auf das Erlernen von praktischen Fähigkeiten konzentrieren. Letztendlich bringt ein solches akademisches Theoriewissen gerade dem Einsteiger meiner Ansicht nach recht wenig. Da ich in meinem derzeitigen “larvalen” Anfangsstadium keine Farben benutze und vorwiegend mit Bleistiftstrichen arbeite, werde ich meine Werke sowieso noch längere  Zeit guten Gewissens als Zeichnung bezeichnen können. Vielleicht sehe ich das dann ja später als voll entwickelter Schmetterling auch wieder etwas anders. 🙂 Wer Design oder Kunst studiert oder eine entsprechende Ausbildung macht, kommt mit der entsprechenden Theorie ja sowieso früher oder später in Kontakt – da ich aber noch lange kein Vollzeitkünstler bin, werde ich das bloße Buchwissen aber bei meinem weiteren Werdegang eher zurückstellen. Ob ich nun an einer farbenfrohen Zeichnung oder bereits an einer Malerei arbeite, ist mir nicht so wichtig, solange das Endergebnis optisch ansprechend ist. Die eigenen Werke sagen im Zweifelsfalle halt doch mehr aus als tausende gelesene Worte.

Wer genauer weiß, wie genau sich die Malerei bzw. das Gemälde von der Zeichnung abhebt, kann mich gerne korrigieren. Die Kommentare sind dazu freigeschaltet, wenn Ihr Lust habt.

2018 lerne ich Zeichnen!

Für Neujahrvorsätze ist es Mitte Januar noch nicht zu spät. Deshalb habe ich mich entschlossen, im neuen Jahr Zeichnen zu lernen. Was hat mich zu dieser Entscheidung bewogen?

Einerseits habe ich schon immer die Werke bewundert, die professionelle und semiprofessionelle Künstler zu Papier bringen. Vor allem geht es mit aber darum, eigene kreative Ideen visuell umsetzen zu können, ohne jemanden, der “das kann” um Hilfe bitten zu müssen. Zeichnen lernen ist für mich deshalb auch, wenn man so will, nicht nur ein (hoffentlich) schönes Hobby, sondern ein wichtiger Schritt zur künstlerischen Selbstständigkeit.

Mein künstlerischer Traum: Comiczeichnen lernen

Als weiter entferntes Ziel möchte ich gerne eigene Comics zeichnen. An diesem Medium reizt mich vor allem die erzählerische Struktur und das Erschaffen von auch optisch anspruchsvollen Geschichten, bei der man es mit der Realität nicht zwingend so ganz genau nehmen muss. Sprich: Man kann seiner Fantasie freien Lauf lassen – solange man über das küantlerische Können verfügt, um die entsprechenden Szenen vom Gehirn aufs Papier zu bringen. Figuren und Geschichten, die nur im eigenen Kopf herumspuken, machen zwar auch Spaß – viel erfüllender ist es allerdings, wenn man sie mit anderen Menschen teilen kann. Das Zeichnen von Porträts oder Stillleben  kann aber sicherlich auch lehrreich sein, auch wenn ich bislang von keinen richtigen Draht zu dieser Kunstform habe. Aber das kann sich ja in den nächsten Wochen und Monaten noch ändern.

Zeichnen lernen: Wie finde ich den richtigen Zeichenkurs für Anfänger?

Wie der eine oder andere vielleicht bereits selbst herausgefunden hat, gibt es im Internet ein großes Angebot von verschiedenen kostenlosen und kostenpflichtigen Zeichenkursen für Anfänger. Bei meiner Recherche bin ich dabei bislang vorwiegend auf englischsprachiges Material gestoßen. Nach Möglichkeit würde ich gerne aber auch einmal einen gutes deutschsprachiges Videotutorial zu verschiedenen Themen anschauen. Auch hier gibt es einiges an Auswahl, allerdings ist es nicht immer leicht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Vielleicht habt ihr ja bereits mit dem einen oder anderen Kurs gute Erfahrungen gemacht und könnt mir diesbezüglich einen Tipp geben? Die Kommentare sind freigeschaltet, wenn ihr wollt.

Da ich ein absoluter Anfänger bin und auch im Kunstunterricht in der Schule nie über ein “befriedigend” herauskam, muss ich fehlendes Naturtalent wohl mit Durchhaltevermögen kompensieren. Sicherlich liegt eine steile Lernkurve vor mir. Aber wie heißt es so schön: Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt bzw. Strich. In diesem Sinne:

Ich werde in jedem Fall hier sicherlich ab und zu über meine Erfahrungen mit den verschiedenen kostenlosen und vielleicht auch kostenpflichten Zeichenkursen und genutzten Büchern aus dem Themenbereich “Zeichnen für Anfänger” berichten.